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Buchholz
Die Gemeinde Buchholz mit seinen 130 Einwohnern liegt direkt am Ufer der Müritz, dort, wo sie am Eldeeinlauf beginnt. Im Schatten der ausladenden alten Dorfallee inmitten von Wiesen und Wäldern ist es eines der schönsten Dörfer im Süden Mecklenburgs.
Von findigen Berlinern ist Buchholz bereits in den 20er und 30er Jahren als „Sommerfrische“ – mit direkter Taxianbindung Berlin/Buchholz – entdeckt worden und ist heute auf dem Wege, zu einem Geheimtipp in der Tourismusentwicklung der Müritzregion zu werden. Der Ort taucht 1273 erstmals in einer Urkunde als Buchholte auf.
Der frühgotische Backsteinbau der Kirche zu Buchholz, mit dem einzigen im Süden
 Mecklenburgs vorhandenen spitzbogigen, von Norden nach Süden offenen Turmdurchgang ist so ungewöhnlich wie die Geschichte des Dorfes selbst:  Die Backsteinkirche stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Im 13. Jahrhundert durch märkisch-ostfälische Bauern besiedelt, haben die Buchholzer in wechselvoller Geschichte immer einen besonderen Freiheitswillen bewiesen. Eine Besonderheit für Mecklenburg stellt der Kauf der Hufen durch die Bauern 1763 dar, die nach dem Dreißigjährigen Krieg aus der Altmark und aus Ostfalen eingewandert waren. Der Kaufpreis an den Kammerherren von Raven auf Boek betrug 10.500 Gulden. Den Bauern waren so selbst Eigentümer des von ihnen bewirtschafteten Gutes geworden. 1777 stellten die Buchholzer eine eigene Kommunalordnung auf und regelten die Armenpflege selbst. Das Gut Buchholz bildete eine sogenannte Bauernschaft innerhalb des ritterschaftliche Gebietes des (Groß-)Herzogtums Mecklenburg-Schwerin und lag zum Zweck der Besteuerung im Bezirk des ritterschaftlichen Amtes Wredenhagen. Die Bauern hatten zusammen mit dem Gut auch das Recht der Landstandschaft, d.h. das Recht der Teilnahme an den mecklenburgischen Landtagen erworben, das der Schulze als Lehnsträger ausübte. Das Allod Buchholz gehörte mit einer landwirtschaftlichen Fläche von 1502 Hektar zu den größten landwirtschaftlichen Betrieben des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin. 
Buchholz war Kulisse für den 1976 ausgestrahlten fünfteiligen DDR-Fernsehfilm Daniel Druskat (u.a. mit Hilmar Thate, Manfred Krug, Angelica Domröse und Rolf Hoppe).
Am 24. Dezember ziehen Vermummte durch das Dorf, eine alte Tradition, „Knieperdachsen“ genannt.
Seit 1997 hat Buchholz einen Yachthafen.

Im 13. Jahrhundert durch märkisch-ostfälische Bauern besiedelt, haben die Buchholzer in wechselvoller Geschichte immer einen besonderen Freiheitswillen bewiesen, der sie im Jahre 1763 nach unendlichen Prozessen veranlasst, ihre Hufen als Allodialgut zum Preis von 10500 Gulden samt „dem Patronate und allen Regalien“ vom Kammerherren Ch. Von Raven auf Boek zu kaufen.
So ging Buchholz als Rittergut in den Besitz der Bauernschaft über, was sich in der Geschichte Mecklenburgs nur noch bei 4 weiteren Dörfern ereignete. Am 23.Oktober 1777 stellten sich die Bauern auf einem „Ordentlichen Geschworenengericht“ eine eigene Kommunalordnung auf und regeln später sogar selbständig die Armenpflege.
Wer jemals die Buchholzer „Knieperdachsen“ erlebt hat, die in uralter Tradition als wilde, raue und vermummte Gesellen an jedem 24. Dezember das Dorf durchstreifen, weiß, dass Buchholz sich bis zum heutigen Tage seine Besonderheit bewahrt hat.
 

Zu den Bildern:

1: Gastraum der Gaststätte "Zu den drei Linden°
2. 
Buchholz Kirche von 1300-1350
3. Luftaufnahme Buchholz mit Marina
4. Alte Schule zu Buchholz (Zeichnung)

Dorfstraße  Alte Aufnahmen (Postkarte) Gasthof "Zu den Drei Linden°






Vorherige Ort
Nr.: 18 D-17129 Alt Tellin     PLZ: 01468 bis 17375     Nächste Ort Nächste Ort

 

 
 
 
 

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